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Jami.net als Ersatz für Skype, WhatsApp, Messenger, usw.

 

Handy verloren, geklaut, neu gekauft?
Also umständlich irgendwie den alten Account auf das neue Gerät holen oder einen neuen Account anlegen und viele Kontakte mühselig informieren. Anschließend fällt auf, dass man jemanden vergessen hat und darf sich dann ständig dafür entschuldigen. Irgendwie komisch bei einem kommerziellen Produkt, nicht wahr? Dahinter steckt eine perfide Idee, die wir heute "soziales Netzwerk" nennen. In Wirklichkeit verfolgen Unternehmen damit aber eine wachsende und schleichende Abhängigkeit der Gesellschaft von ihren Produkten.

Warum kann man nicht von einem beliebigen PC, Tablet oder Handy mit WhatsApp arbeiten; ganz ohne Handy? Weil dann die App keine Kontakte ausspionieren kann, die das Unternehmen dringend zum Geldverdienen braucht!

Festnetztelefon bei Voice-over-IP gleich mit einbinden geht nirgends. Oder doch? Ja, mit Jami.net geht das.

Moment, ich kann von Unterwegs über meinen Festnetzanschluß erreicht werden? Ja, wenn dieser mit Voice-over-IP betrieben wird ist das auch mit anderen Apps schon länger möglich. Jedoch sind diese nie in den o. g. Clients enthalten. Schließlich verdienen diese kommerziellen Dienste mit an den viel teureren Mobilverbindungen.

Audio/Videotelefonie, Chat, Gruppenchat, Konferenzen, Dateien (Bilder, Videos) austauschen und alles gratis ohne ausspioniert zu werden. Das ist doch ein Witz oder? Nein, die Nutzung verteilter Tabellen und nur lokal gespeicherter persönlicher Zertifikate macht es mit dieser OpenSource-Lösung möglich, alle gewohnten Funktionen zu erhalten und doch den Datenkraken zu entgehen.

Nachteile? Ja klar, jeder fängt mal klein an. Deswegen jetzt gleich umsteigen und die vielen (jetzt noch!) freien Namen reservieren lassen, um später gefunden zu werden. Registriert euch und informiert eure Freunde. Wenn genug Leute umgestiegen sind, wird die Scheu vor dem Wechsel bei vielen Zweiflern schnell verschwinden.

Kann man denn diesem Entwicklerteam trauen? Savoir-Faire-Linux  ("Gewußt-Wie-Linux") ist ein kanadisches und französisches Unternehmen, dass die letzten Jahre Jami entwickelt hat. Bis vor kurzem hieß das Programm noch "Ring" und war nur unter Linux erhältlich. Schaut euch deren Philosophie an und entscheidet selber. Vor Ring hieß die Anwendung SFLphone und war "nur" ein SIP-Client. Im Kern schlummert also ein lang gepflegtes und anpassbares System, dass künftig sicherlich bei Firmen als internes Werkzeug eingesetzt wird. Hier setzt die Entwicklergruppe auch an. Es gibt ein freies Programm für alle. Unternehmen, die Sonderfunktionen oder Anpassungen brauchen, finanzieren die Entwicklung indirekt.

Datenschutz, warum? - ich habe doch nichts zu verbergen!

"Wenn ich nicht der Kunde/Nutzer einer Dienstleistung bin, brauche ich diese auch nicht bezahlen!"

Umgekehrt: Warum sind so viele kommerzielle Programme kostenlos, trotz der umfangreichen Funktionsvielfalt? Weil hier gar nicht die Nutzung des Programms wichtig ist, sondern allein die Daten, die der Anwender bei der Nutzung ebenfalls kostenlos zur Verfügung stellt. So lesen die angeblich freien Datendienste eine Menge Daten auf den Smartphones aus. Beispielsweise WhatsApp liest grundsätzlich alle Adressbücher bei jeder Internetverbindung und lädt diese auf einen Server außerhalb der Reichweite unserer Datenschützer. Dort werden die Adressdaten mit denen anderer Anwender verglichen und mit evtl. vorhandenen Profilen bei Facebook oder anderen angeblichen "sozialen" Medien verglichen. Nicht vorhandene Informationen von Anwendern dieser Dienste können so über die Adressbücher ausspioniert und ergänzt werden, ohne dass der Anwender davon etwas mitbekommt. Hat jemand kein Profil bei Facebook, so wird anhand der gefundenen Daten ein Schattenprofil erstellt und laufend aktualisiert.

Moment, ich bin gar nicht bei WhatsApp oder Facebook und weil andere meine Kontaktdaten auf ihrem Handy haben, arbeiten Unternehmen ohne mein Wissen mit meinen Daten. Wo ist da das Persönlichkeitsrecht und woher haben die meine Zustimmung? - In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich? Wie lange geht das schon? Das läuft schon über mindestens ein Jahrzehnt so und hat enorme Datenmengen erzeugt. Jeder der angeblich freie Programme dieser kommerziellen Anbieter nutzt verrät damit seine Freunde, Familie, Kollegen und andere Bekannte an diese Datendienste.

Nimmt man diesen Programmen die Berechtigung Daten auf dem Smartphone zu lesen, ist der Funktionsumfang so eingeschränkt, dass eine Nutzung des Programms unattraktiv wird. Doch das allein reicht noch nicht. Es wird vor allem das Nutzerverhalten ausspioniert. Also wie oft oder wann werden Funktionen wie Chat, (Video-)Telefonie oder Datentransfer genutzt und welche Daten werden dabei ausgetauscht, welche Wörter und Sätze werden benutzt und passen diese zu den schon vorhandenen Profilen. Welche Kontakte werden tatsächlich genutzt usw.

Mit jeder Nutzung werden zentrale Server in Anspruch genommen, die dann auch den ungefähren Aufenthaltsort feststellen können. Hat man GPS eingeschaltet, so sendet man zusätzlich ganz aktuelle Bewegungsprofile an die Datendienste.

Je mehr Nutzer diese Daten liefern, umso mehr können diese Dienste das Verhalten voraussagen und ihren Dienst für die Zielgruppe weiter attraktiv machen. Es wird geradezu eine Abhängigkeit der Nutzer angestrebt, alles über diese Dienste abzusetzen. Tatsächlich sind die o. g. Dienste weltweit inzwischen so weit verbreitet, dass man heute von einer kommerziellen Stasi, fast wie in der DDR sprechen kann. Nur dass die angeworbenen Personen keine Gegenleistung außer die Nutzung des Programms erhalten. 

Hilfe aus der Abhängigkeit!

"Alle meine Freunde nutzen WhatsApp, wie soll ich da raus kommen? Ich glaube ich bin tatsächlich in deren Falle getreten!"

Bei Drogen gibt es Methadon, ein Opioid, dass ähnlich wie harte Drogen das Verlangen nach "mehr" stillt. Deswegen erfolgt ein Entzug ähnlich oft mit Ersatzprogrammen, die aber die Abhängigkeit nicht vollständig aufheben. Falls jemand diesen Weg beschreiten möchte, so empfehle ich Jami.net 

Jami ist ein Chat und Telefonieprogramm, dass fast alle modernen Funktionen enthält. Es ist freie Software und nutzt keine zentralen Dienste/Server. Die Sicherheitsschlüssel sind nur beim Anwender hinterlegt und die Verbindung zwischen zwei oder mehr Partnern erfolgt über ein freies Netzwerk ohne zentralen Dienst.

Wer auf Entzug ist, ist natürlich isoliert - hat also keine Verbindung zu den bisherigen Diensten. Damit das Ganze funktioniert, müssen demnach eine ganze Menge von Nutzern auf Jami umsteigen. Ob das realistisch ist, wird sich zeigen. Solange Verrat an Datendiensten so verharmlost wird, wie das Ertrinken im Mittelmeer, wird sich daran wohl nichts ändern. Wer mit mir Kontakt halten will, muss jetzt auf diesen Dienst umsteigen. Jedenfalls genieße ich jetzt schon die Ruhe und das gehobene Niveau bei Jami.

Traut euch!